Die 50 besten Lebensmittel
Für das Buch haben wir die 50 besten Lebensmittel entwickelt. Der Anspruch dabei war, die 50 Lebensmittel zu finden, die sowohl in ihrer Nahrungsmittelgruppe (z. B. Obst, Gemüse, Ölsaaten) einen guten CO2-Fußabdruck haben als auch eine hohe Nährstoffbilanz. Wie es bei uns nicht anders sein kann, sind alle 50 Lebensmittel pflanzlich. Es ist immer wieder zu lesen, dass eine pflanzenbasierte Ernährungsweise nicht umsetzbar ist und dass viele Nährstoffe nicht aufgenommen werden können. Die Liste soll euch unterstützen, genau dies umsetzen zu können (Vitamin B12 sollte trotzdem supplementiert werden). Im weiteren Verlauf sprechen wir gerne von einer pflanzenbasierten, basischen Ernährungsweise anstatt von einer veganen, da wir Ersatzprodukte nicht brauchen und ebenso Zucker, Fertigprodukte oder andere stark verarbeitete Lebensmittel meiden, die alle stark säurebildend sind. Zudem meiden wir weitestgehend ausländische Superfoods, da genügend heimische oder welche mit geringen CO2-Fußabdruck erhältlich sind. Ziel ist es, eine pflanzliche Ernährungsweise zu etablieren, die zukunftsfähig ist. Denn eine vegane Ernährungsweise kann erst flächendeckend umgesetzt werden, wenn gezeigt wird, dass es auch ohne Probleme möglich ist.

Zurück zur Liste: Einen weiteren wichtigen Punkt, den wir beachtet haben, ist das Importieren von Wasser. Werden die CO2-Emissionen von trockenen Lebensmitteln wie Hülsenfrüchte, Ölsaaten oder Getreide mit denen von Obst und Gemüse verglichen, wird deutlich erkenntlich, dass durch den Wassergehalt auch die CO2-Emissionen steigen, vor allem wenn die CO2-Emissionen nicht nur auf das Gewicht bezogen werden sondern auf die Kalorie. Der Wassergehalt führt zu höheren Ausfällen während des Transportes und zudem steigert er das Gewicht und somit der Transportaufwand (Treibstoff) erheblich. Daher empfehlen wir nur saisonales und regionales Obst und Gemüse. Was auch kein Problem ist, da wir zu jeder Jahreszeit eine Fülle heimischer Produkte haben. Daher ist in der Tabelle auch zu finden, wann das jeweilige Nahrungsmittel Saison hat und wann es noch als Lagerware aus der Region zur Verfügung steht. Bei trockenen Produkten kann auf auswärtige Ware zurückgegriffen werden. Was ist nun mit der Tomate im Winter aus Deutschland. Diese werden mit hohem Energieaufwand in Gewächshäuser (zum Großteil beheizt mit fossilen Energien, wobei es auch Konzepte mit erneuerbaren Energien gibt) großgezogen. Vielleicht sollten wir uns nur das nehmen, was uns die Natur freiwillig gibt und uns nicht die Natur hintricksen, wie wir es brauchen.
Die Lebensmittel sind in folgende Gruppen unterteilt: Gemüse, grünes Blattgemüse, Obst, Öl(-saaten), Getränke, Gewürze, Getreide, Sonstiges und Hülsenfrüchte, wobei bei letzteren kein wirklicher Ausschluss vorgenommen wurde, denn in dieser sind aufgrund der CO2-Emissionen und Nährstoffbilanz alle zu empfehlen. Es wurden nur Beispiele (unsere heimlichen Favoriten) von jeweils Linsen, Bohnen und Erbsen genannt. Grünes Blattgemüse hat eine eigene Kategorie erhalten, da diese aufgrund ihrer positiven Eigenschaften besonders zu empfehlen sind und immer zu Hause (falls verfügbar) sein sollte.

Bei der Betrachtung der Nährstoffbilanz kamen zum Tragen:
· Makronährstoffe (Kohlenhydrate, Eiweiß und alle essentiellen Aminosäuren, Fette (omega 3 und 6, gesättigte, ungesättigte und mehrfach ungesättigte)
· Mineralstoffe und Spurenelemente: Calcium, Kalium, Magnesium, Eisen, Zink
· Vitamine: C, D, B1, B2, B3, B5, B7, B9, E, K, A
Es standen ca. 150 rein pflanzliche, unverarbeitete (bzw. kaum verarbeitete) Lebensmittel zur Auswahl. Je Kategorie wurden dabei die besten Lebensmittel mit dem höchsten Nährstoffgehalt bei gleichzeitig geringem CO2-Fußabdruck gewählt. Gemüse hat gegenüber Obst mehr Plätze bekommen, da Obst zwar sehr gesund ist, aber auch aufgrund des hohen Fruchtzuckergehaltes auf maximal 2 Portionen pro Tag belassen werden sollte. Von Gemüse dagegen sollten mindestens 3 Portionen am Tag gegessen werden. Zudem ist die Auswahl von Obst in Deutschland beschränkt.
Während einige Lebensmittel ohne große Überlegungen Platz gefunden haben, war die Auswahl mancher nicht so leicht. Über Hülsenfrüchte wurde ja oben schon geschrieben. Sonst schafften es leicht: Grünkohl, Brennnessel, Hagebutte, Haferflocken, Chili, Rapsöl, Hanfsaat, Leinsamen, Rote Bete, Rübensirup, Brokkoli, Schwarzwurzel.
Hier überzeugte nicht die Nährstoffbilanz, sondern auch die CO2-Bilanz.
Andere kamen aufgrund anderer Faktoren auf die Liste, allen voran Kartoffel, Karotte und Apfel. Die Kartoffel wurde aufgenommen, da sie neben einer unheimlichen guten CO2-Bilanz, einfach nicht aus der Küche wegzudenken ist. Die Nährstoffbilanz ist zwar gut, aber es überzeugten auch der Preis und die gute, regionale Verfügbarkeit, auch ohne Verpackung. Der Apfel kann zwar bei der CO2-Bilanz als auch bei der Nährstoffbilanz nicht mit den anderen heimischen Obstsorten auf der Liste mithalten, hat aber seinen Platz gewonnen, da er sich aufgrund der Verfügbarkeit sehr gut mit den anderen Obstsorten ergänzt und so fast das ganze Jahr auf heimische Obstsorten zurückgegriffen werden kann. Zudem haben viele einen eigenen Apfelbaum. Es ist eben nur auf die Herkunft zu achten. Leider mussten auch ein paar Lebensmittel weichen, wie gesagt, es war auf den hinteren Plätzen ein hart umkämpftes Feld. So musste z. B. die Himbeere dem Apfel weichen. Bei den Gemüsesorten scheiterten der Sellerie, der Rotkohl, der Blumenkohl und die Zwiebel mit ihrer Bewerbung, die auch jederzeit empfehlenswert sind und gerne genommen werden dürfen. Auch der Sesam, die Hirse und das alkoholfreie Weizen scheiterten knapp.

Folgende Lebensmittel wären aufgrund Nährstoffbilanz zwar enthalten gewesen, scheiterten aber (auswertiges Obst und Gemüse kam eh nicht in Betrachtung): Naturreis aufgrund sehr mieser CO2-Bilanz (Methan beim Anbau), Chia und Quinoa aufgrund sozialer Faktoren, Knoblauch aufgrund mieser CO2-Bilanz, Kokosflocken aufgrund übler CO2-Bilanz, Mandel aufgrund der Wasserprobleme in den Anbaugebieten. Wer aber regionalen Quinoa aus Bayern findet, kann da gerne zugreifen.
Wir wünschen also viel Spaß bei der Benutzung der 50 besten Lebensmittel aus dem Buch. Wie euch sicherlich schon aufgefallen ist, versuchen wir euch ständig, mit neuen Rezepten rund um die 50 besten Lebensmittel zu beglücken.
Denn diese sollen nicht nur Teil einer Liste sein, sondern eben auch auf dem Teller landen. Wie die Rezepte aufgebaut sind, verraten wir dir dann ein anderes Mal. Denn die klimafreundlichsten Lebensmittel helfen nichts, wenn sie nicht richtig und energiesparend zubereitet werden.